Yogaja-āgama: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Yogajāgama (योगजागम) oder kurz Yogaja ist eines der 28 [[Siddhantagama|Śaivāgamas]] und zugleich eines der fünf Āgamas, die der Welt durch das Sadyojāta-Gesicht (von Śiva) verkündet wurden. | Das Yogajāgama (योगजागम) oder kurz Yogaja ist eines der 28 [[Siddhantagama|Śaivāgamas]] und zugleich eines der fünf Āgamas, die der Welt durch das Sadyojāta-Gesicht (von Śiva) verkündet wurden. | ||
== Herkunft == | |||
Nach der Pratisaṃhitā-Theorie über den Ursprung und die Verwandtschaft der Āgama (Sambandha) war es Sadāśiva, der das Yogajāgama zuerst durch Parasambandha an Sudhākhya weitergab, der es dann durch Mahānsambandha an Bhasma weitergab, der es dann an Prabhu weitergab, der es dann durch Divya-Sambandha an die Devas weitergab, die es durch Divyādivya-Sambandha an die Ṛṣis weitergaben, die schließlich durch Adivya-Sambandha das Yogajāgama den Menschen (Manuṣya) offenbarten. | |||
Weiteres dazu auch im auch Anantaśambhus Kommentar zur [[Siddhāntasārāvali]] des Trilocanaśivācārya. | |||
== Inhalt == | |||
Der Text befasst sich mit Śaiva-Ritualen, die von der täglichen Reinigung (śaucavidhi) bis zum großen Fest des Śiva (śivotsavavidhi oder mahotsavavidhi) reichen. | Der Text befasst sich mit Śaiva-Ritualen, die von der täglichen Reinigung (śaucavidhi) bis zum großen Fest des Śiva (śivotsavavidhi oder mahotsavavidhi) reichen. | ||
* Rituale und Verehrung | |||
* Detaillierte Anweisungen für den Bau, die Weihe und die Verehrung von Shiva. | |||
* Vorschriften für tägliche Rituale, Opfergaben und Zeremonien für Laien und Asketen. | |||
Es ist einzigartig unter den Āgamas durch seinen systematischen Fokus auf yogische Praktiken. | |||
* Erläutert die Methoden von Asana (Körperhaltungen), Prāṇāyāma (Atemkontrolle), Dhyāna (Meditation) und Samādhi (Versenkung). | |||
* Es integriert Yoga in die rituelle Verehrung und zeigt, wie innere Disziplin äußere Riten ergänzt. | |||
* Es erörtert Kosmologie und Metaphysik, einschließlich des Wesens von Shiva, der Seele (Jīva) und der Befreiung (Mokṣa). | |||
* Es betont die Verbindung von Ritual und Yoga als Weg zur spirituellen Verwirklichung. | |||
* Es enthält Regeln für die Einweihung (Dīkṣā) und die Rolle des Gurus. | |||
* Es beschreibt ethisches Verhalten und spirituelle Disziplin für Praktizierende. | |||
Die Śaivāgamas sind in vier Gruppen unterteilt: Śaiva, Pāśupata, Soma und Lākula. Śaiva wird weiter in Dakṣiṇa, Vāma und Siddhānta (z. B. Yogaja-āgama) unterteilt. Sie offenbaren eine Weisheit, die von Śiva herabgesandt, von Pārvatī empfangen und von Viṣṇu angenommen wurde. | Die Śaivāgamas sind in vier Gruppen unterteilt: Śaiva, Pāśupata, Soma und Lākula. Śaiva wird weiter in Dakṣiṇa, Vāma und Siddhānta (z. B. Yogaja-āgama) unterteilt. Sie offenbaren eine Weisheit, die von Śiva herabgesandt, von Pārvatī empfangen und von Viṣṇu angenommen wurde. | ||
== Upāgamas == | |||
Die Upāgamas für das Yogajāgama sind: Tāra, Vīṇāśikhottara, Santa, Santati und Ātmayoga. Zweck der Upāgamas ist es, ausführlicher als die Mūlāgamas zu erklären und neue Ideen aufzunehmen. | Die Upāgamas für das Yogajāgama sind: Tāra, Vīṇāśikhottara, Santa, Santati und Ātmayoga. Zweck der Upāgamas ist es, ausführlicher als die Mūlāgamas zu erklären und neue Ideen aufzunehmen. | ||
Version vom 8. Dezember 2025, 17:12 Uhr
Das Yogajāgama (योगजागम) oder kurz Yogaja ist eines der 28 Śaivāgamas und zugleich eines der fünf Āgamas, die der Welt durch das Sadyojāta-Gesicht (von Śiva) verkündet wurden.
Herkunft
Nach der Pratisaṃhitā-Theorie über den Ursprung und die Verwandtschaft der Āgama (Sambandha) war es Sadāśiva, der das Yogajāgama zuerst durch Parasambandha an Sudhākhya weitergab, der es dann durch Mahānsambandha an Bhasma weitergab, der es dann an Prabhu weitergab, der es dann durch Divya-Sambandha an die Devas weitergab, die es durch Divyādivya-Sambandha an die Ṛṣis weitergaben, die schließlich durch Adivya-Sambandha das Yogajāgama den Menschen (Manuṣya) offenbarten. Weiteres dazu auch im auch Anantaśambhus Kommentar zur Siddhāntasārāvali des Trilocanaśivācārya.
Inhalt
Der Text befasst sich mit Śaiva-Ritualen, die von der täglichen Reinigung (śaucavidhi) bis zum großen Fest des Śiva (śivotsavavidhi oder mahotsavavidhi) reichen.
- Rituale und Verehrung
- Detaillierte Anweisungen für den Bau, die Weihe und die Verehrung von Shiva.
- Vorschriften für tägliche Rituale, Opfergaben und Zeremonien für Laien und Asketen.
Es ist einzigartig unter den Āgamas durch seinen systematischen Fokus auf yogische Praktiken.
- Erläutert die Methoden von Asana (Körperhaltungen), Prāṇāyāma (Atemkontrolle), Dhyāna (Meditation) und Samādhi (Versenkung).
- Es integriert Yoga in die rituelle Verehrung und zeigt, wie innere Disziplin äußere Riten ergänzt.
- Es erörtert Kosmologie und Metaphysik, einschließlich des Wesens von Shiva, der Seele (Jīva) und der Befreiung (Mokṣa).
- Es betont die Verbindung von Ritual und Yoga als Weg zur spirituellen Verwirklichung.
- Es enthält Regeln für die Einweihung (Dīkṣā) und die Rolle des Gurus.
- Es beschreibt ethisches Verhalten und spirituelle Disziplin für Praktizierende.
Die Śaivāgamas sind in vier Gruppen unterteilt: Śaiva, Pāśupata, Soma und Lākula. Śaiva wird weiter in Dakṣiṇa, Vāma und Siddhānta (z. B. Yogaja-āgama) unterteilt. Sie offenbaren eine Weisheit, die von Śiva herabgesandt, von Pārvatī empfangen und von Viṣṇu angenommen wurde.
Upāgamas
Die Upāgamas für das Yogajāgama sind: Tāra, Vīṇāśikhottara, Santa, Santati und Ātmayoga. Zweck der Upāgamas ist es, ausführlicher als die Mūlāgamas zu erklären und neue Ideen aufzunehmen.
Literatur
- Shodhganga: Iconographical representations of Śiva
- J. Birch : The Amanaska: king of all yogas, A critical edition and annotated translation with a monographic introduction (Thesis, Oxford University 2013)
Weblinks
- Vedas.how : Yogaja-āgama