Germanische Kosmogonie: Unterschied zwischen den Versionen
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Solche Schöpfungsmythen sind in den Götterliedern der Lieder-Edda Vǫluspá, Grímnismál, Vafþrúðnismál und Hyndlulióð enthalten. | Solche Schöpfungsmythen sind in den Götterliedern der Lieder-Edda Vǫluspá, Grímnismál, Vafþrúðnismál und Hyndlulióð enthalten. | ||
[[Datei:AM_738_4to_Yggdrasill.png|thumb|200px|right| Die Weltenesche Yggdrasil: In der Krone der [[Adler]] mit dem Habicht Vedrfölnir; vier Hirsche: Dain, Dwalin, Dunneir, Durathrorin; das Eichhörnchen Ratatöskr; ganz unten der Drache Nidhogg]] | [[Datei:AM_738_4to_Yggdrasill.png|thumb|200px|right| Die Weltenesche Yggdrasil: In der Krone der [[Adler]] mit dem Habicht Vedrfölnir; vier Hirsche: Dain, Dwalin, Dunneir, Durathrorin; das Eichhörnchen Ratatöskr; ganz unten der Drache Nidhogg]] | ||
Die [[Vǫluspá]] nimmt eine Ausnahmestellung ein, da sie das einzige Lied ist, das den Charakter eines Schöpfungshymnus hat, und von der Vorzeit und der Erschaffung bis zum Untergang der Welt handelt. | Die [[Völuspâ|Vǫluspá]] nimmt eine Ausnahmestellung ein, da sie das einzige Lied ist, das den Charakter eines Schöpfungshymnus hat, und von der Vorzeit und der Erschaffung bis zum Untergang der Welt handelt. | ||
Nach dem Vǫluspá 3 der [[Lieder-Edda]] war vor der Erschaffung der Welt nichts als | Nach dem Vǫluspá 3 der [[Lieder-Edda]] war vor der Erschaffung der Welt nichts als die Leere des Ginnungagap, in dem das erste Wesen namens Ymir lebte : <br> | ||
Urzeit war es, da Ymir hauste: nicht war Sand noch See noch Salzwogen, nicht Erde unten, noch oben Himmel, Gähnung grundlos('gap var ginnunga'), doch Gras nirgend. | ''Urzeit war es, da Ymir hauste: nicht war Sand noch See noch Salzwogen, nicht Erde unten, noch oben Himmel, Gähnung grundlos('gap var ginnunga'), doch Gras nirgend.'' | ||
''Da hoben Burs Söhne die kahle Erde, in der bereits der Weltenbaum Yggdrasil keimte, empor und schufen Midgard (Miðgarðr) auf der Erde. Sonne, Mond und die Gestirne entstanden.'' <ref> Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. 3. Auflage. 2006, S. 53: </ref> | ''Da hoben Burs Söhne die kahle Erde, in der bereits der Weltenbaum Yggdrasil keimte, empor und schufen Midgard (Miðgarðr) auf der Erde. Sonne, Mond und die Gestirne entstanden.'' <ref> Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. 3. Auflage. 2006, S. 53: </ref> |
Version vom 18. März 2024, 12:58 Uhr
Germanische Schöpfungsmythen sind fast nur durch die mittelalterliche Edda-Literatur erhalten geblieben Solche Schöpfungsmythen sind in den Götterliedern der Lieder-Edda Vǫluspá, Grímnismál, Vafþrúðnismál und Hyndlulióð enthalten.

Die Vǫluspá nimmt eine Ausnahmestellung ein, da sie das einzige Lied ist, das den Charakter eines Schöpfungshymnus hat, und von der Vorzeit und der Erschaffung bis zum Untergang der Welt handelt.
Nach dem Vǫluspá 3 der Lieder-Edda war vor der Erschaffung der Welt nichts als die Leere des Ginnungagap, in dem das erste Wesen namens Ymir lebte :
Urzeit war es, da Ymir hauste: nicht war Sand noch See noch Salzwogen, nicht Erde unten, noch oben Himmel, Gähnung grundlos('gap var ginnunga'), doch Gras nirgend.
Da hoben Burs Söhne die kahle Erde, in der bereits der Weltenbaum Yggdrasil keimte, empor und schufen Midgard (Miðgarðr) auf der Erde. Sonne, Mond und die Gestirne entstanden. [1]
Die weitere germanische Kosmogonie dreht sich hauptsächlich um den Weltenbaum Yggdrasil und dessen Bewohner.
Es gibt neun Reiche, die in die Weltenesche Yggdrasil eingebettet sind. Alle neun Reiche werden während des Ragnarök, dem Ende der Zeit, zerstört werden.
- Asgard - das Reich der Asen (Regent : Odin - mit Sohn Thor an seiner Seite)
- Alfheim - das Reich der Lichtelfen (Regent : Freyr)
- Helheim - das Reich der Toten (Regent : Hel, der Tochter von Loki und Schwester der Schlange Jormungandr von Midgård und des mächtigen Wolfs Fenrir)
- Jotunheim - das Reich der Giganten (Regent : Logi, der aber in Asgard lebt)
- Midgard - das Reich der Menschen
- Muspelheim - das Reich des Feuers und des Chaos (Herrscher : Feuerriese Surt)
- Svartalfheim - das Reich der Zwerge oder Dunkelelfen
- Nilfheim - das Reich von Eis und Nebel (Frostriesen, Drache Nidhöggrmit vielen Schlangen in der Quelle Hvergelmir)
- Vanaheim - das Reich der Vanir oder Wanen, die als Naturgötter angesehen werden
Literatur
- Reallexikon der germanischen Altertumskunde by Hoops, Johannes, 1911
- Menota texts
Referenzen
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Weblinks
- Wiki über Germanische Schöpfungsgeschichte
- Nordische Mythologie - die 9 Reiche
- ↑ Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. 3. Auflage. 2006, S. 53: