Sukshuma-Agama: Unterschied zwischen den Versionen
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Die in vier Gruppen Śaiva, Pāśupata, Soma und Lākula unterteilt Śaivāgamas repräsentieren die von Śiva herabgesandte Weisheit, von Pārvatī empfangen und von Viṣṇu angenommen wurde. Śaiva wird weiter in Dakṣiṇa, Vāma und [[Shaiva_Siddhanta|Siddhānta]] unterteilt. | Die in vier Gruppen Śaiva, Pāśupata, Soma und Lākula unterteilt Śaivāgamas repräsentieren die von Śiva herabgesandte Weisheit, von Pārvatī empfangen und von Viṣṇu angenommen wurde. Śaiva wird weiter in Dakṣiṇa, Vāma und [[Shaiva_Siddhanta|Siddhānta]] unterteilt. | ||
== Entstehung == | |||
Nach der Pratisaṃhitā-Theorie über den Ursprung und die Verwandtschaft der Āgama (Sambandha) gab Sadāśiva das Sūkṣmāgama zuerst durch Parasambandha an Sūkṣma weiter, der es dann durch Mahānsambandha an Bhava weitergab, welcher es dann an Prabhañjana weitergab, der es dann durch Divya-Sambandha an die Devas weitergab. Diese gaben es durch Divyādivya-Sambandha an die Ṛṣis weiter, die schließlich durch Adivya-Sambandha das Sūkṣmāgama den Menschen (Manuṣya) offenbarten[1]. | Nach der Pratisaṃhitā-Theorie über den Ursprung und die Verwandtschaft der Āgama (Sambandha) gab Sadāśiva das Sūkṣmāgama zuerst durch Parasambandha an Sūkṣma weiter, der es dann durch Mahānsambandha an Bhava weitergab, welcher es dann an Prabhañjana weitergab, der es dann durch Divya-Sambandha an die Devas weitergab. Diese gaben es durch Divyādivya-Sambandha an die Ṛṣis weiter, die schließlich durch Adivya-Sambandha das Sūkṣmāgama den Menschen (Manuṣya) offenbarten[1]. | ||
Das Sūkṣmāgama ist in zahlreiche Kapitel gegliedert (über 80, in drei Bänden ediert). | |||
* Band I (Kapitel 1–13): Grundlagen der Rituale und erste Vorschriften. | |||
* Band II (Kapitel 14–53): Vertiefung zu Tempelbau, Ikonographie und komplexeren Ritualen. | |||
* Band III (Kapitel 54–85): Spätere Abschnitte mit detaillierten Ritualbeschreibungen und königlichen Pflichten | |||
Die wichtigsten Themen sind: | |||
* Rituale und Zeremonien: | |||
* Vorschriften für tägliche Verehrung (Pūjā) von Śiva. | |||
* Ausführliche Regeln für Opferhandlungen (homa) und rituelle Rezitationen. | |||
* Weihe von Priester und Schülern (Dīkṣā-Rituale). | |||
* Reinigungsvorschriften und Bußübungen. | |||
* Tempelbau und Ikonographie: | |||
* Architekturregeln für Śiva-Tempel. | |||
* Vorschriften zur Herstellung und Weihe von Liṅgas und anderen Kultbildern. | |||
* Regeln für die Platzierung von Schreinen und Altären. | |||
* Soziale und königliche Dimension: | |||
* Schutzmaßnahmen für Tempel und Kultstätten. | |||
* Rolle des Königs als Garant der religiösen Ordnung. | |||
* Vorschriften für Feste und öffentliche Rituale. | |||
* Philosophische Aspekte: | |||
* Kosmologische Passagen über die Manifestation Śivas. | |||
* Hinweise auf die Beziehung zwischen individueller Seele (jīva) und dem höchsten Prinzip (Śiva). | |||
* Betonung der rituellen Praxis als Weg zur Befreiung. | |||
==== Inhaltsangabe Sūkṣmāgama ==== | |||
* | Band I (Kapitel 1–13) | ||
* | * Kapitel 1 – Einleitung & kosmologischer Rahmen Einführung in die Offenbarung des Textes, Stellung des Sūkṣmāgama innerhalb der 28 Śaivāgamas, kosmologische Grundlagen. | ||
* Kapitel 2 – Punyahavacana-Ritus Ein Reinigungsritual, das selten so ausführlich beschrieben wird. Es dient der rituellen Läuterung vor großen Zeremonien. | |||
* | * Kapitel 3 – Herstellung des Pañcagavya Vorschriften zur Zubereitung der fünf Substanzen (Milch, Joghurt, Ghee, Urin, Dung der Kuh), die für rituelle Reinigung und Opferhandlungen verwendet werden. | ||
* | * Kapitel 4 – Tägliche Verehrung Śivas im Tempel Regeln für die Durchführung der täglichen Pūjā, inklusive Rezitationen, Opfergaben und ritueller Gesten. | ||
* | * Kapitel 5 – Feueropfer (Homa) Detaillierte Beschreibung der Feuerverehrung, Materialien, Mantras und Ablauf. | ||
* | * Kapitel 6 – Tempelrituale für besondere Anlässe Zusätzliche Vorschriften für Festtage und besondere Opferhandlungen. | ||
* Kapitel 7 – Weihehandlungen (Dīkṣā) Initiationsriten für Priester und Schüler, mit Betonung auf ritueller Reinheit und Übertragung von Wissen. | |||
* Kapitel 8 – Reinigungsvorschriften Regeln für rituelle und körperliche Reinigung, Bußübungen und Wiedergutmachungsrituale. | |||
* Kapitel 9 – Verehrung des Liṅga Spezifische Vorschriften für die Verehrung des Śiva-Liṅga, Symbol des höchsten Prinzips. | |||
* Kapitel 10 – Opfergaben und Rezitationen Listen von erlaubten und verbotenen Opfergaben, Mantras für verschiedene Anlässe. | |||
* Kapitel 11 – Schutzrituale für Tempel Maßnahmen zur Abwehr negativer Einflüsse, Schutz des Tempels und seiner Gemeinde. | |||
* Kapitel 12 – Vorbereitung des großen Tempelfestes Schrittweise Anweisungen für die Organisation eines mehrtägigen Festes, inklusive Prozessionen und Musik. | |||
* Kapitel 13 – Beschreibung des Tempelfestes Sehr detaillierte Darstellung des großen Festes mit Ritualen, Umzügen, Opferhandlungen und öffentlicher Teilnahme. | |||
Band II (Kapitel 14–53) | |||
* | * Tempelbau & Architektur Vorschriften zur Anlage von Śiva-Tempeln, Maße, Proportionen und symbolische Bedeutung. | ||
* | * Ikonographie & Bildhauerei Regeln für die Herstellung von Liṅgas, Statuen und Kultobjekten. | ||
* | * Weihehandlungen für Tempel & Bilder Rituale zur Einweihung von Schreinen und Kultbildern. | ||
* Erweiterte Opferhandlungen Komplexere Homa-Rituale, Rezitationen und Opfergaben. | |||
* Festkalender Vorschriften für regelmäßige und besondere Feste im Jahreslauf. | |||
Band III (Kapitel 54–85) | |||
* | * Königliche Pflichten Rolle des Herrschers als Beschützer der Tempel und Garant der Ordnung. | ||
* | * Gemeinschaftsrituale Vorschriften für große öffentliche Zeremonien mit Prozessionen, Musik und Tanz. | ||
* | * Philosophische Passagen Kosmologische Reflexionen über Śiva als höchstes Prinzip. | ||
* Soteriologie Hinweise auf die Befreiung (mokṣa) durch rituelle Praxis und Gnade Śivas. | |||
Abschlusskapitel | |||
* Zusammenfassung der rituellen Vorschriften und Betonung der Bedeutung des Sūkṣmāgama für die Siddhānta-Tradition. | |||
* Zusammenfassung der | |||
== Upagamas == | == Upagamas == | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* [https://archive.org/details/SukshmagamaVrajVallabhDwivedi Sukshmagama] - Vraj Vallabh Dwivedi | * [https://archive.org/details/SukshmagamaVrajVallabhDwivedi Sukshmagama] - Vraj Vallabh Dwivedi | ||
* [https:// | * [https://www.ifpindia.org/projects/critical-edition-of-sukshmagama/ Critical Edition of Sūkṣmāgama], Ganesan THIAGARAJAN - Marie Luce Barazer-Billoret, May 2008 | ||
* | * Sūkṣmāgama. Volume 1, Chapters 1 to 13, Critical edition, S. Sambandha Śivācārya and T. Ganesan, Publisher Institut Français de Pondichéry / Ecole Française d'Extrême-Orient, Year 2010, Collection Indologie 114.1, Language Sanskrit (with introdution in Sanskrit & English), Indology Sanskrit Studies. ISBN 978-81-8470-181-4 | ||
* Sūkṣmāgama Volume III, Chapters 54 to 85, Collection Indologie 114.3, Barazer-Billoret (Marie-Luce), Sambandhasivacarya (S.), Ganesan (T.), Dagens B., Creisméas (Jean-Michel), Edition: EFEO, Institut français de Pondichéry (IFP),Publication date: 2018 | |||
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* [1] Shodhganga: [https://shodhganga.inflibnet.ac.in/handle/10603/204382 Iconographical representations of Śiva] | * [1] Shodhganga: [https://shodhganga.inflibnet.ac.in/handle/10603/204382 Iconographical representations of Śiva] | ||
[[Kategorie:Shivaismus]] | [[Kategorie:Shivaismus]] | ||
Aktuelle Version vom 7. Dezember 2025, 08:35 Uhr
Das Sūkṣmāgama(सूक्ष्मागम) hehört zu den 28 Siddhāntāgamas, einer Klassifizierung der Śaiva-Gruppe der Śaivāgamas.
Die in vier Gruppen Śaiva, Pāśupata, Soma und Lākula unterteilt Śaivāgamas repräsentieren die von Śiva herabgesandte Weisheit, von Pārvatī empfangen und von Viṣṇu angenommen wurde. Śaiva wird weiter in Dakṣiṇa, Vāma und Siddhānta unterteilt.
Entstehung
Nach der Pratisaṃhitā-Theorie über den Ursprung und die Verwandtschaft der Āgama (Sambandha) gab Sadāśiva das Sūkṣmāgama zuerst durch Parasambandha an Sūkṣma weiter, der es dann durch Mahānsambandha an Bhava weitergab, welcher es dann an Prabhañjana weitergab, der es dann durch Divya-Sambandha an die Devas weitergab. Diese gaben es durch Divyādivya-Sambandha an die Ṛṣis weiter, die schließlich durch Adivya-Sambandha das Sūkṣmāgama den Menschen (Manuṣya) offenbarten[1].
Das Sūkṣmāgama ist in zahlreiche Kapitel gegliedert (über 80, in drei Bänden ediert).
- Band I (Kapitel 1–13): Grundlagen der Rituale und erste Vorschriften.
- Band II (Kapitel 14–53): Vertiefung zu Tempelbau, Ikonographie und komplexeren Ritualen.
- Band III (Kapitel 54–85): Spätere Abschnitte mit detaillierten Ritualbeschreibungen und königlichen Pflichten
Die wichtigsten Themen sind:
- Rituale und Zeremonien:
- Vorschriften für tägliche Verehrung (Pūjā) von Śiva.
- Ausführliche Regeln für Opferhandlungen (homa) und rituelle Rezitationen.
- Weihe von Priester und Schülern (Dīkṣā-Rituale).
- Reinigungsvorschriften und Bußübungen.
- Tempelbau und Ikonographie:
- Architekturregeln für Śiva-Tempel.
- Vorschriften zur Herstellung und Weihe von Liṅgas und anderen Kultbildern.
- Regeln für die Platzierung von Schreinen und Altären.
- Soziale und königliche Dimension:
- Schutzmaßnahmen für Tempel und Kultstätten.
- Rolle des Königs als Garant der religiösen Ordnung.
- Vorschriften für Feste und öffentliche Rituale.
- Philosophische Aspekte:
- Kosmologische Passagen über die Manifestation Śivas.
- Hinweise auf die Beziehung zwischen individueller Seele (jīva) und dem höchsten Prinzip (Śiva).
- Betonung der rituellen Praxis als Weg zur Befreiung.
Inhaltsangabe Sūkṣmāgama
Band I (Kapitel 1–13)
- Kapitel 1 – Einleitung & kosmologischer Rahmen Einführung in die Offenbarung des Textes, Stellung des Sūkṣmāgama innerhalb der 28 Śaivāgamas, kosmologische Grundlagen.
- Kapitel 2 – Punyahavacana-Ritus Ein Reinigungsritual, das selten so ausführlich beschrieben wird. Es dient der rituellen Läuterung vor großen Zeremonien.
- Kapitel 3 – Herstellung des Pañcagavya Vorschriften zur Zubereitung der fünf Substanzen (Milch, Joghurt, Ghee, Urin, Dung der Kuh), die für rituelle Reinigung und Opferhandlungen verwendet werden.
- Kapitel 4 – Tägliche Verehrung Śivas im Tempel Regeln für die Durchführung der täglichen Pūjā, inklusive Rezitationen, Opfergaben und ritueller Gesten.
- Kapitel 5 – Feueropfer (Homa) Detaillierte Beschreibung der Feuerverehrung, Materialien, Mantras und Ablauf.
- Kapitel 6 – Tempelrituale für besondere Anlässe Zusätzliche Vorschriften für Festtage und besondere Opferhandlungen.
- Kapitel 7 – Weihehandlungen (Dīkṣā) Initiationsriten für Priester und Schüler, mit Betonung auf ritueller Reinheit und Übertragung von Wissen.
- Kapitel 8 – Reinigungsvorschriften Regeln für rituelle und körperliche Reinigung, Bußübungen und Wiedergutmachungsrituale.
- Kapitel 9 – Verehrung des Liṅga Spezifische Vorschriften für die Verehrung des Śiva-Liṅga, Symbol des höchsten Prinzips.
- Kapitel 10 – Opfergaben und Rezitationen Listen von erlaubten und verbotenen Opfergaben, Mantras für verschiedene Anlässe.
- Kapitel 11 – Schutzrituale für Tempel Maßnahmen zur Abwehr negativer Einflüsse, Schutz des Tempels und seiner Gemeinde.
- Kapitel 12 – Vorbereitung des großen Tempelfestes Schrittweise Anweisungen für die Organisation eines mehrtägigen Festes, inklusive Prozessionen und Musik.
- Kapitel 13 – Beschreibung des Tempelfestes Sehr detaillierte Darstellung des großen Festes mit Ritualen, Umzügen, Opferhandlungen und öffentlicher Teilnahme.
Band II (Kapitel 14–53)
- Tempelbau & Architektur Vorschriften zur Anlage von Śiva-Tempeln, Maße, Proportionen und symbolische Bedeutung.
- Ikonographie & Bildhauerei Regeln für die Herstellung von Liṅgas, Statuen und Kultobjekten.
- Weihehandlungen für Tempel & Bilder Rituale zur Einweihung von Schreinen und Kultbildern.
- Erweiterte Opferhandlungen Komplexere Homa-Rituale, Rezitationen und Opfergaben.
- Festkalender Vorschriften für regelmäßige und besondere Feste im Jahreslauf.
Band III (Kapitel 54–85)
- Königliche Pflichten Rolle des Herrschers als Beschützer der Tempel und Garant der Ordnung.
- Gemeinschaftsrituale Vorschriften für große öffentliche Zeremonien mit Prozessionen, Musik und Tanz.
- Philosophische Passagen Kosmologische Reflexionen über Śiva als höchstes Prinzip.
- Soteriologie Hinweise auf die Befreiung (mokṣa) durch rituelle Praxis und Gnade Śivas.
Abschlusskapitel
- Zusammenfassung der rituellen Vorschriften und Betonung der Bedeutung des Sūkṣmāgama für die Siddhānta-Tradition.
Upagamas
Die Upāgamas zu Sūkṣmāgama lauten: Sūkṣma. Zweck der Offenbarung der Upāgamas ist es, ausführlicher als die Mūlāgamas zu erläutern und neue Ideen aufzunehmen, sofern diese in den Mūlāgamas nicht behandelt wurden.
Literatur
- Sukshmagama - Vraj Vallabh Dwivedi
- Critical Edition of Sūkṣmāgama, Ganesan THIAGARAJAN - Marie Luce Barazer-Billoret, May 2008
- Sūkṣmāgama. Volume 1, Chapters 1 to 13, Critical edition, S. Sambandha Śivācārya and T. Ganesan, Publisher Institut Français de Pondichéry / Ecole Française d'Extrême-Orient, Year 2010, Collection Indologie 114.1, Language Sanskrit (with introdution in Sanskrit & English), Indology Sanskrit Studies. ISBN 978-81-8470-181-4
- Sūkṣmāgama Volume III, Chapters 54 to 85, Collection Indologie 114.3, Barazer-Billoret (Marie-Luce), Sambandhasivacarya (S.), Ganesan (T.), Dagens B., Creisméas (Jean-Michel), Edition: EFEO, Institut français de Pondichéry (IFP),Publication date: 2018
- [1] Shodhganga: Iconographical representations of Śiva