Chöd: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Troma Nagmo Statue.jpg|180px|thumb|right| [[Tröma Nagmo]] | [[Datei:Troma Nagmo Statue.jpg|180px|thumb|right| [[Tröma Nagmo]] - die schwarze Dakini des unbarmherzigen Mitgefühls ]] | ||
Chöd (Tibetan: Chöd, Wylie: gcod lit. 'abtrennen' - machmal auch nur 'Chö') ist eine spirituelle Praxis, die im [[Kagyu]] und im [[Nyingma]] und im [[Gelug]] praktiziert wird. Sie wird ähnlich als [[Mahamudra(Buddhismus)|Mahamudra]] Chöd im [[Bön]] praktiziert, wo sie dem [[Anuttarayoga-Tantra]] zugeordnet wird.<br> | Chöd (Tibetan: Chöd, Wylie: gcod lit. 'abtrennen' - machmal auch nur 'Chö') ist eine spirituelle Praxis, die im [[Kagyu]] und im [[Nyingma]] und im [[Gelug]] praktiziert wird. Sie wird ähnlich als [[Mahamudra(Buddhismus)|Mahamudra]] Chöd im [[Bön]] praktiziert, wo sie dem [[Anuttarayoga-Tantra]] zugeordnet wird.<br> | ||
Das Chöd ist eine alte Übung, die aus der ZHi.byed-Tradition<ref> http://rywiki.tsadra.org/index.php/zhi_byed zhi byed</ref> stammt. Sie wurde von dem indischen Meister Padampa Sangye im Jahre 1092 nach Tibet gebracht und von der tibetischen Yogini Machig Labdrön (1055–1149)<ref> http://www.buddhistwomen.eu/DE/index.php/Dokumente/Machig </ref> verbreitet. | Das Chöd ist eine alte Übung, die aus der ZHi.byed-Tradition<ref> http://rywiki.tsadra.org/index.php/zhi_byed zhi byed</ref> stammt. Sie wurde von dem indischen Meister Padampa Sangye im Jahre 1092 nach Tibet gebracht und von der tibetischen Yogini Machig Labdrön (1055–1149)<ref> http://www.buddhistwomen.eu/DE/index.php/Dokumente/Machig </ref> verbreitet. |
Version vom 15. Oktober 2023, 19:39 Uhr

Chöd (Tibetan: Chöd, Wylie: gcod lit. 'abtrennen' - machmal auch nur 'Chö') ist eine spirituelle Praxis, die im Kagyu und im Nyingma und im Gelug praktiziert wird. Sie wird ähnlich als Mahamudra Chöd im Bön praktiziert, wo sie dem Anuttarayoga-Tantra zugeordnet wird.
Das Chöd ist eine alte Übung, die aus der ZHi.byed-Tradition[1] stammt. Sie wurde von dem indischen Meister Padampa Sangye im Jahre 1092 nach Tibet gebracht und von der tibetischen Yogini Machig Labdrön (1055–1149)[2] verbreitet.
Der dritte Karmapa Rangjung Dorje (1284–1339) war ein wichtiger Systematiker der Chöd-Lehren. Er trug maßgeblich zur Verbreitung innerhalb der Linien der Kagyü, Nyingma und Dzogchen bei.
Die Gelugpas kennen heute noch die vier Chöd Linien Wensa, Schiwa-Lamsab, Gyältang und Tsogle[3].
Für die Praxis soll eine Einweihung in die fünf friedvollen und zornvollen Dakinis von Vorteil sein.
In dieser tantrischen Praxis wird bei der in der Meditation alles, d.h. auch der eigene Körper, mit der höchsten Bodhicitta - Motivation hergegeben.
Inhalt
Das Chöd beinhaltet das sog. 'Durchschneiden des Ich' bzw. der falschen Vorstellung eines Ichs oder der Ego-Anhaftung an ein Selbst. Die Praktiken sind auf der Basis der Prajñāpāramitā -Sutras, welche die Leere betonen, zur Beseitigung der sog. vier Maras.
Die Leere wird im Mahayana auch als höchste Weisheit verstanden, sowie dass alle Dinge einer inhärenten Existenz entbehren, somit als Identitätslosigkeit des Selbstes und als Identitätslosigkeit der Erscheinungen, ähnlich wie die hinduistische Vijnana-Maya-Kosha.
Das Chöd vereint die Philosophie der Prajñāpāramitā mit bestimmten Meditationsmethoden und Ritualen.
Chö ist auch der Name des Buddhas in den höllischen Bereichen in der Avalokiteshvara-Praxis.
Der Mahasiddha Aryadeva soll gelehrt haben, daß Chöd das Durchtrennen der Wurzel des dualistischen Geistes ist, welcher Ignoranz und ihre Ausläufer, die fünf störenden Gefühle bedeutet. Insbesondere die Extreme von Erwartung und Enttäuschung seien auszulöschen.
Ein Ziel ist auch die Überwindung von Furcht durch Rituale, die in Asien manchmal auch auf Friedhöfen durchgeführt werden, und durch Visualisation des Anbietens des Körpers bei einem tantrischen Fest, um das Verständnis von Leerheit auf die Probe zu stellen.
Nach Milarepa ist äußerliches Chod an furchtbaren Orten zu wandern, wo es Gottheiten und Dämonen gibt. Innneres Chöd ist es, den eigenen Körper den Göttern und Dämonen als Nahrung anzubieten. Höchstes Chöäd ist, die wahre Natur des Geistes zu erkennen und die feine Haarsträhne subtiler Ignoranz zu durchschneiden. Ich bin der Yogi, der diese drei Arten der Chod-Praxis hat.
Die Darbringung des eigenen Illusorischen Körpers wird auch als Ganachakra-Puja ausgeführt[4].
Dzogchen
Dzogchen-Formen von Chöd ermöglichen es dem Praktizierenden, ein ursprüngliches, angstfreies Bewusstsein zu bewahren. Hier enthält das Chöd-Ritual Elemente aus Phowa, Gaṇacakra, Pāramitā und Lojong, reiner Illusionskörper, Mandala, Brahmavihāra, Ösel und Tonglen[5].
Ritual

Das Chöd - Ritual(Chödpa) verwendet eine kangling oder menschliche Oberschenkelknochen - Trompete, und eine Chöd - Trommel, eine Handtrommel etwas größer als die normalen Damarus anderer tibetischer Rituale. Manchmal werden auch fünf Ritualmesser verwendet, um das Mandala des Opfers abzugrenzen und um die fünf Weisheiten anzubringen.[6]
Das Hauptsymbol der Ikonografie des Chöd ist das halbmondförmige Kartikā (Wylie: gri gu, skyi gri) - Messer. Der Praktiker verwendet es symbolisch, um den körpergebundenen Geist im Ritual abzutrennen.
Die Praxis des 'khregs chod'
Es wird gesagt, dass alle individuellen Verkrustungen, Spannungen und Verdunkelungen einem Bündel von Stäben (Khregs pa) ähneln, die mit einer Schnur zusammengebunden sind. Wenn die Schnur durchgeschnitten (Chod) ist, fallen alle Stöcke auf den Boden, was bedeutet, dass der Praktiker alle Spannungen und Verdunkelungen in einem völlig entspannten Zustand freigesetzt hat(lhod pa chen po).
Die Einführung in den Naturzustand beginnt mit der Fixierung auf den weissen tibetischen Buchstaben A[7] .
Literatur
- Stott, David (1989). "Offering the Body: the Practice of gCod in Tibetan Buddhism". Religion. 19: S. 221–226
- FPMT : The real Chöd practice
- Machig Labdrön (Ma-gcig Lab-sgron), Giacomella Orofino (Hrsg.): Gesänge der Weisheit, Garuda Verlag
- Edou, Jérôme (1996). Machig Labdrön and the Foundations of Chöd. Snow Lion Publications. ISBN 978-1-55939-039-2
- Chod Practice Manual and Commentary, Thekchok Dorje, Jamgon Kongtrul , Snow Lion, 2007, ISBN-10: 1559392673 ISBN-13: 978-1559392679
- Chod Practice in the Bon Tradition, Alejandro Chaoul, Snow Lion, 2009, ISBN-10: 1559392924 ISBN-13: 978-1559392921
- TsülTrim Allione , Den Dämonen Nahrung geben - Buddhistische Techniken zur Konfliktlösung , mit einem Vorwort von Jack Kornfield , aus dem amerikanischen von Erika Ifang, Goldmann 2009
- Machik's Complete Explanation: Clarifying the Meaning of Chöd, Sarah Harding, Snow Lion, ISBN 1559391820
- Longchen Nyingthig Chöd practice : The Laugh of the Dakini
- Spirituellen Materialismus durchschneiden, Chögyam Trungpa, 2011, Kamphausen J. Verlag, ISBN-13 : 9783899015478 ISBN: 3899015479
- Legitimation and innovation in the tibetan Chöd - tradition, M. J. Sorensen, 2013
- CHÖD : CUTTING OFF THE TRULY-EXISTENT - According to the pure and unbroken Gaden Lineage Tradition of Tibetan Buddhism, Composed by Jampa Tendzin Trinley Gyatso, Pabongka Rinpoche(1878-1941 C.E.), Wisdom publications London, 1983, ASIN: B00VIN74AW
- Chod in the Ganden Tradition: The Oral Instructions of Kyabje Zong Rinpoche, von Kyabje Zong Rinpoche
- Chöd : The Loud Laugh of the Dakini", from the Longchen Nyingthig cycle of terma teachings revealed by the master Jigme Lingpa
Referenzen
- ↑ http://rywiki.tsadra.org/index.php/zhi_byed zhi byed
- ↑ http://www.buddhistwomen.eu/DE/index.php/Dokumente/Machig
- ↑ https://academiccommons.columbia.edu/doi/10.7916/D8QZ2J7Q/download
- ↑ Die Praxis der Darbringung des eigenen Körpers (Chöd)
- ↑ https://www.rigpawiki.org/index.php?title=Tonglen
- ↑ http://www.zangthal.co.uk/files/Chod%202.1.pdf Longchen Nyingthig Cöd- das laute Lachen der Dakini
- ↑ http://himalaya.socanth.cam.ac.uk/collections/journals/ret/pdf/ret_16.pdf
Weblinks
- en Wiki about Chöd
- Drikung : Chöd – Das Abschneiden der Wurzel der Geistesgifte
- Eine psychologische Interpretation der buddhistischen Chöd-Praxis
- Chöd - Nahrung für die Dämonen
- Sorensen on Labdrön
- Chöd - alte Rituale und vollkommene Weisheit
- Ich-Anhaftung abschneiden – Über die Grundsätze des Chöd
- Thrangu Rinpoche - Chod – The Introduction & A Few Practices
- Rigpawiki zum Chö