Moses ben Maimon

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Moses Maimonides

Moses ben Maimon , auch bekannt als RamBam oder Rabbi Moses Maimonides (hebräisch משה בן מימון Mosche ben Maimon; * ca. 1135 in Córdoba; gestorben am 13. Dezember 1204 in Kairo) war ein andalusisch-nordafrikanischer jüdischer Philosoph, Rechtsgelehrter und Arzt.

Maimonides (griech. Μαϊμονίδης) ist die gräzisierte Form des hebräischen Namens ben Maimon; die Endung -ides bezeichnet die Herkunft und entspricht arabisch ibn/hebräisch ben. Sein arabischer Name war Abu 'Imran Musa ibn 'Ubaidallah Maimun al-Kurdubi ( أبو عمران موسى بن عبيد الله ميمون القرطبي ), Abū ʿImrān Mūsā b.ʿUbaidallāh Maimūn al-Qurṭubī, oder einfach Musa bin Maimun oder kurz Ibn Maimun.

Maimonides entstammte einer der angesehensten Familien Córdobas und wurde bereits in früher Jugend medizinisch ausgebildet.
Die Familie zog 1165 nach Jerusalem und dann nach Alexandria und weiter nach Fustat (Kairo), wo Maimonides bis zu seinem Tod lebte. Um als Rabbiner finanziell unabhängig zu sein wählte er um 1170 den Beruf des Arztes, wobei er sich einen so großen Ruf erwarb, dass er 1185 Leibarzt von Qadi al-Fadil, des Sekretärs von Sultan Saladin, wurde.
Nachdem seine erste Frau jung gestorben, heiratete er in Ägypten die Schwester von Ibn Almali, einem königlichen Sekretär, der selbst Maimonides’ einzige Schwester heiratete.

Rabbi Moses Maimonides gilt als bedeutender Gelehrter des Mittelalters für Jahrzehnte als geistiges Haupt der orientalischen Judenschaft und als einer der bedeutendsten jüdischen Gelehrten überhaupt.

Maimonides Hauptwerke waren Mischne Tora, eine Systematisierung des jüdischen Rechts, und das um 1190 in arabischer Sprache erschienene religionsphilosophische Werk 'Führer der Unschlüssigen'. Beide waren wegen ihrer Radikalität lange heftig umstritten. Daneben hat Maimonides zahlreiche weitere Schriften zur Religion, Philosophie, Medizin und Astronomie hinterlassen.

Er hatte es sich als Ziel gesetzt, die aristotelische Philosophie und die Offenbarungsreligion zu einer Synthese zu bringen, was ihm naturgemäß nicht gelang. Maimonides schrieb zwar auch zu Themen der Thora. Er war allerdings kein praktizierender kabbalistischer Mystiker.

Während seines Aufenthalts in Kairo redigierte er seine wichtigsten der lange vieldiskutierten Werke: Im Kitāb al-Sirāj kommentierte er die Mischna. Seine in der Einleitung zu Sanhedrin X,1 zusammengefassten 13 Glaubensartikel (Iqqarim) wurden in gekürzter und hymnisch-poetisierter Form später als Jigdal in viele Ausgaben des jüdischen Gebetbuches aufgenommen.

1180 erschien Mischne Tora („Wiederholung des Gesetzes“), eine Überarbeitung der rabbinischen Rechtsauslegung in 14 Bänden, die Mischna und Tora streng logisch organisierte. An seinem Hauptwerk Führer der Unschlüssigen arbeitete Maimonides von 1176 bis ca. 1200.

Maimonides verfasste zehn medizinische Abhandlungen in arabischer Sprache, die meisten davon in Kairo:

  1. Sharh fusul Abuqrat, ein Kommentar zu den Aphorismen des Hippokrates.
  2. Muchtasarat li-kutub Galinus, eine Sammlung von Auszügen aus den Schriften Galens.
  3. Kitab fusul Musa, eine Zusammenstellung von circa 1500 Aphorismen (gegliedert in 25 thematische Abschnitte mit Themen aus der Anatomie, Physiologie, Pathologie und Zeichenlehre sowie der allgemeinen und speziellen Therapie[9]) , die sich stark auf die Schriften des griechischen Arztes Claudius Galenus bezieht, aber auch eigene Gedanken überliefert.
  4. Fi tadbir as-sihha, ein Regimen sanitatis, das Maimonides im Auftrage des Emirs von Damaskus Ali al-Malik al-Afdal Nur erstellte.
  5. Maqala fi bayan al-a‘rad wa-l- jawab ‘anha, ein weiteres Schreiben an den Emir al-Afdal, in dem sich Maimonides den Beschwerden seines Herren widmet und Möglichkeiten der Heilung aufzeigt.
  6. Maqala fi r-rabw, ein Traktat über Asthma.
  7. Maqala fi l-bawasir, ein Traktat über Hämorrhoiden.
  8. Kitab fi l-jima‘, ein Traktat über den Geschlechtsverkehr, an einen unbekannten Adressaten gerichtet.
  9. Kitab as-sumum, eine Abhandlung über Gifte und ihre Gegenmittel.
  10. Sharh asma’ al-‘uqqar, eine Synonymen-Liste, in der die Namen von circa 2000 Heilmitteln nach ihren arabischen, griechischen, persischen, spanischen und berberischen Bezeichnungen geordnet sind, ohne dass eine genauere Beschreibung erfolgt.

Literatur

Weblinks