Ramachander
P. R. Ramachander wurde 10. Januar 1940 im indischen Dorf Chelakara, nahe Thrissur in Kerala, geboren. Sein Vater, P.R. Rama Iyer, auch Kunju Rama Iyer genannt, war im Dorf eine angesehene Persönlichkeit und gehörte der Jyotsyar-Sekte an.
Obwohl seine Muttersprache Tamil war, war Ramachanders Kindheit ein Mosaik aus Sprachen und Kulturen. Der Hotelbetrieb seines Vaters führte die Familie nach Secunderabad, wo der junge Ramachander Telugu lernte. Die darauffolgenden Umzüge der Familie nach Kalkutta und Delhi bereicherten seinen sprachlichen Horizont um Englisch, Hindi und Malayalam und sogar Sanskrit und Kannada.
Ramachander hatte eine frühe mathematische Begabung. Er erreichte in seinem Aufbaustudium regelmäßig 160 von 100 Punkten und besaß die außergewöhnliche Fähigkeit, komplexe Herleitungen und Theoreme so zu vereinfachen, dass sie mühelos erschienen. Er erwarb einen Master-Abschluss in Mathematik und später einen Postdoktortitel in Agrarstatistik.
Ramachanders berufliche Laufbahn war glanzvoll. Er leitete 36 Jahre lang die Statistikabteilung verschiedener Institute des ICAR (Indian Council of Agricultural Research). Seine Arbeiten zu statistischen Anwendungen für mehrjährige Nutzpflanzen, biometrische Genetik und Insektenökologie brachten ihm weltweite Anerkennung ein. Er wurde 1967 zum „Fellow of the Indian Genetic Society“ ernannt. Seine Beiträge zu Techniken der Setzlingsauswahl und Studien zur Klimaeignung kamen unzähligen Landwirten zugute.
Ramachanders Herz galt aber dem kulturellen und spirituellen Erbe Indiens. Er glaubte, dass die Weisheit der Alten ein Schatz sei, den es zu bewahren und zu teilen gelte, insbesondere mit der jüngeren Generation, die sich zunehmend von ihren Wurzeln entfremdete. Er widmete sich daher nach seiner Pensionierung im Jahr 2000 der Übersetzung hinduistischer Schriften und karnatischer Musikkompositionen ins Englische, was keine leichte Aufgabe war, da viele der Originalwerke in Sprachen wie Telugu und Kannada verfasst waren. Er verwendete die tamilischen Schriftversionen dieser Texte und übersetzte sie ins Englische unter Beachtung der Essenz und Tiefe der Originalwerke. Er übersetzte rund 2.700 Stotras und 2.200 Krithis der karnatischen Musik, darunter alle bekannten Kompositionen des legendären Komponisten Thyagaraja. Sein Werk umfasst ein breites Spektrum an Texten, von der Ramayana und den Upanishaden bis zur Bhagavad Gita und Devi Mahatmyam.
Ramachander wollte diese alten Texte allen zugänglich machen, insbesondere denen, die möglicherweise nicht über die sprachlichen Fähigkeiten verfügen, sie in ihrer Originalform zu lesen.
Ramachanders Interessen beschränkten sich aber nicht nur auf das Übersetzen. Er war auch Astrologe und bot über 25 Jahre lang kostenlose Beratungen an. Seine Liebe zur Geschichte, zum Bloggen und zum Verfassen religiöser Artikel unterstrich seine facettenreiche Persönlichkeit. Er erstellte sogar Websiten, um seine Arbeit mit der Welt zu teilen. Sein täglich aktualisierter Blog mit religiösen Inhalten zeugt von seinem unerschütterlichen Engagement für seine Leidenschaften.
Weblinks
- Blogs mit Das Leben P. R. Ramachander
- Ramachander auf Hindupedia