Shatapatha-Brahmana

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Das Shatapatha-Brahmana ( (Sans. śatapatha brāhmaṇa, das Brāhmaṇa der hundert Pfade) ist ein in Prosa geschriebener Text, der vom 8. bis zum 6. Jahrhundert zusammengestellt wurde. Es wird mit dem Shukla Yajurveda verbunden und beschreibt dessen Rituale.

Der Text überlebte in zwei Varianten

  1. Madhyandina (ŚBM, des vājasaneyi madhyandina śākhā) - mit 100 adhyayas - 436 Brahmanas und 7.624 Kandikas in 14 Büchern
  2. Kanva (ŚBK, des kāṇva śākhā) - 104 adhyayas, 6.806 Kandikas in 17 Büchern.

Die Texte beschreiben Details von vedischen Ritualen einschließlich des philosophischen und mythologischen Hintergrundes. Das Shatapatha-Brahmana enthält Teile, die weit älter als 300 v.Chr. sind. Insbesondere gibt es Hinweise auf eine ursprüngliche Mutter-Erde-Anbetung und auf ungenannte Schlangengottheiten und Menschenopfer. Es enthält auch Rezitationen von Schlüsselmythen der vedischen Ära, einschließlich der Flut von Manu, und einen erweiterten Schöpfungsmythos, der das "kosmische Ei" - Motiv beinhaltet.
Dem Manu, dem ersten Menschen und Sohn des Sonnengottes, kam beim Waschen ein Fisch in die Hände, der zu ihm sprach: „Pflege mich, ich will dich retten". ,, Wovor willst du mich retten.?" ,,Eine Flut wird alle diese Geschöpfe fortführen, davor will ich dich retten." Manu pflegt den Fisch, der gewaltig wuchs. Als er ein Großfisch geworden war (vgl. Ea in der babylonischen Flutgeschichte), schaffte er ihn ins Meer. Vorher aber sprach er: ,,Das und das Jahr wird die Flut kommen, dann magst du ein Schiff zimmern und dich (im Geiste) zu mir wenden: wenn die Flut sich erhebt, magst du das. Schiff besteigen, dann will ich dich retten." Manu baute das Schiff, bestieg es zur bestimmten Zeit und band das Tau an das Hörn des. Fisches, der herangeschwommen war. Damit eilte er (der Fisch) zum nördlichen Berge hin. Als dann das Wasser fiel, sank das Schiff allmählich hinab. Darum heißt der nördliche Berg Manor avasarpanam (Herabsteigen des Manu). Die Flut hatte alle Geschöpfe fortgeführt. Manu war allein übrig. Er lebte betend und fastend, nach Nachkommenschaft begierig. Da verrichtete er auch das päka-Opfer. Er opferte Butter und Dickmilch. Daraus entstand ein Weib. Sie kam zu Manu. Manu sprach zu ihr: ,,Wer bist du.'" ,,Deine Tochter". „Wieso, Herrliche, meine Tochter?" ,,Aus jenen Opfergaben hast du mich erzeugt. Ich bin Idä (d. i. der Segensspruch). Wende mich beim Opfer an; dann wirst du reich an Nachkommenschaft und Vieh werden. Welchen Segensspruch du irgend mit mir wünschen wirst, der wird dir ganz zuteil werden." Manu lebte mit ihr betend und fastend, nach Nachkommenschaft begierig. Er erzeugte durch sie dieses Geschlecht, was jetzt hier das Geschlecht des Manu heißt. Welchen Segenswunsch er irgend mit ihr wünschte, der ward ihm zuteil..[1]

Literatur

Referenzen

  1. Das Alte Testament im Lichte des Alten Orients, Jeremias, Alfred, 1904 , S. 132(178)

Weblinks