Chaim Vital

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Hayyim ben Joseph Vital (Hebr.: רבי חיים בן יוסף ויטאל‬; * Safed 1542; † Damascus 1620) war ein Rabbi im israelischen Safed und der beste Schüler von Isaak Luria(Ari). Er publizierte nach dessen Tod einen Teil der hinterlassenen Bücher, aber auch eigene Texte. Viele Schüler Arizals haben trotz des ausdrücklichen Verbots des Ari dessen mündliche Belehrungen aufgezeichnet.

1569 CE begann Rabbi Chaim einen Kommentar zum Sohar auf der Basis des Ansatzes seines ersten Lehrers Rabbi Moshe Cordovero (Ramak). Er hatte die Aspekte der Torah bei Rabbi Moshe Alshich studiert. Der Kommentar wurde 1896 in Rabbi Abraham Azulai’s Or HaChamah publiziert.

Nachdem Rabbi Yitzchak Luria 1570 aus Ägypten nach Safed gekommen war, wurde er aber bald dessen Hauptschüler, zudem Ramak zugab, dass Ari's Lehren tiefgründiger seien als die seinigen.
Rabbi Chaim sah die Werke früherer Kabbalisten nach Moses ben Nachman(Nachmanides - 1195-1270) bis zum Ari als auf dem Intellekt des Sterblichen gebaut an, während er die Lehren des Ari als Enthüllungen durch göttliche Inspiration (Ruach HaKodesh) einstufte.

Rabbi Chaim erwarb sich auch einen Ruf als Wundertäter, Heiler und Meister der praktischen Kabbala. 1587 n. Chr. wurde Rabbi Chaim von seinem Lehrer Rabbi Moshe Alschich zum führenden Richter an den rabbinischen Gerichten in Jerusalem ernannt. Er blieb dort mehrere Jahre und kehrte dann nach Safed zurück. 1594 zog er nach Damaskus, wo er 1620 CE im Alter von 77 Jahren starb. Vor seinem Tode ordnete er noch an, daß seine Manuskripte mit ihm vegraben werden sollten.

Werke

1587 erkrankte Rabbi Chaim in Safed schwer. Sein Bruder Moshe erlaubte R. Joshua ben Nuun 600 Seiten seiner Manuskripte für ein paar Tage zu leihen. Dieser stellte 100 Schreiber ein und ließ die Manuskripte innerhalb von drei Tagen kopieren und verteilte sie an eine ausgewählte Gruppe von Kabbalisten. Da die Kopien eine Reihe von Fehlern enthielten, editierte sein Sohn Rabbi Shmuel Vital diese Kopien in acht Abschnitten, die als Shemoneh She'arim bekannt sind. Er begann sie aber erst ab etwa 1660 n. Chr. in Manuskriptform (mehadura kamma) zu verteilen.

Die Shemoneh She'arim, auch bekannt als Etz HaChaim (Acht Tore[1]) sind:

  1. Shaar HaHakdamot - über die Emanation und Schöpfung der Welten.
  2. Shaar Mamarei Rashbi - ein Kommentar zu einigen Stellen im Zohar.
  3. Shaar Mamarei Razal - eine kabbalistische Erklärung verschiedener talmudischer Dikta.
  4. Shaar HaPesukim - ein Kommentar zu den Versen des Tanach.
  5. Shaar HaKavanot gliedert sich in zwei Teile. Die ersten Details betreffen Segnungen und Gebete, die zweite Angelegenheiten, die den Schabbat und die Feste betreffen (Venedig 1624)
  6. Shaar HaMitzvot - eine kabbalistische Erklärung der Mizwot.
  7. Shaar Ruach HaKodesh - (Geist der Heiligkeit) - Meditationen, kabbalistische Bräuche und Yichudim-Meditationen.
  8. Shaar HaGilgulim - Erklären und Beschreiben der Lehre der Transmigration und Metempsychose.

Weitere erwähnenswerte Texte sind :

  1. Sefer HaKavanot, mystische Bräuche und Meditationen über die Gebete.
  2. Dodi Yarad l'Gano, ein Gedicht gedruckt in Shaarei Tzion (Amsterdam 1671 CE).
  3. Sefer HaGilgulim, Erklärungen und Beschreibungen der Doktrin der Transmigration und Metempsychose (Frankfort auf Maine 1684 CE).
  4. Nof Etz Chaim (Frankfort am Main 1684 CE).
  5. Likutei Torah u'Taamei HaMitzvot, eine kabbalistische Analyse der Mizwot (Zolkove 1775 CE).
  6. Otzrot Chaim, enthält kabbalistische Lehren, die inhaltlich ähnlich sind wie Etz Chaim (Koritz 1783).
  7. Likutei Shas, eine kabbalistische Analyse von talmudischen Aussagen (Livorno 1794).
  8. Arba Me'ot Shekel Kessef, eine Untersuchung verschiedener kabbalistischer Lehren und Ideen (Koritz 1783 CE).
  9. Olat Tamid, Meditationen über die Gebete (1850 CE).
  10. Sefer HaChizyonot, eine Halb-Autobiographie, die erklärt, was Chaim von Arizal bezüglich seiner Seele und seiner Kräfte gehört hat sowie Offenbarungen, die er in Träumen hatte (Jerusalem 1866 CE)
  11. Sefer Ez Chajim (Hebr.: עץ חיים, "Baum des Lebens")

Quellen: Shem HaGedolim; Enzyklopädie l'Gedolei Yisrael; Shenot Chaim (von Rabbi Yaakov Moshe Hillel); Binyan Ariel; Sefer Yad Eliyahu (Rabbi Eliyahu Slotki); Enzyklopädie Judaica

Literatur

  • Meditation and Kabbalah, Aryeh Kaplan, S. 188
  • Shaar Ruach Ha-Kodesh - Gate of the Holy Spirit - Tome 3 of 3, by Chayim Vital (Author), Baal Even, ISBN-13: 978-1988631561 ISBN-10: 1988631564
  • Shaarei Kedusha - Gates of Holiness , Chaim Vital, Providence Univ, 2007, ISBN-10: 1897352042 ISBN-13: 978-1897352045
  • The Tree of Life: The Palace of Adam Kadmon, by Hayyim Ben Joseph Vital (Author), Isaac Ben Solomon Luria (Author), Donald Wilder Menzi, ISBN-13: 978-0765760111 ISBN-10: 0765760118
  • The Tree of Life: The Palace of Adam Kadmon: Chayyim Vital's Introduction to the Kabbalah of Isaac Luria, von Hayyim Ben Joseph Vital (Autor), Isaac Ben Solomon Luria (Autor), Donald Wilder Menzi, Jason Aronson Inc. Publishers 1999, ISBN-10: 0765760118 ISBN-13: 978-0765760111
  • The Tree of Life: The Palace of Adam Kadmon , Autor Chayyim Vital, Übersetzt von E. Colle, H. Collé, Verlag CreateSpace Independent Publishing Platform, 2015, ISBN 1512065854, 9781512065855

Referenzen

Weblinks