Giganten

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Poseidon kämpft mit dem Giganten Polybotes

Die Giganten (gr: Γίγαντες) sind in der griechischen Mythologie eine Rasse von Riesen, die besonders dadurch bekannt, daß sie in der Gigantomachie die Olympischen Götter zu stürzen versuchen. Sie wurden auch Gegeneis (gr: Γηγενεῖς : Erdgeborene) genannt.
Sie werden manchmal auch schlangenfüssig dargestellt.

Manchmal wurden sie auch mit Erdbeben in Verbindung gebracht. Der Ätna wurde daher als Grabstätte des Giganten Enceladus angesehen.

Athene kämpft mit dem Giganten Enkelados

Bei Hyginus stammen sie von Ge und Tartaros ab.

Nach Hesiods Theogonie entstanden die Giganten genau wie die Erinyen und die Meliaden aus den Blutstropfen, die zur Erde fielen, als Kronos seinen Vater Uranos entmannte. Als Mutter der Giganten gilt Gaia. Hesiod nennt die Giganten stark (κρατερῶν) und groß (μεγάλους) und hell von Waffen umblinkt mit langragenden Speeren in den Händen.

Bei Apollodorus gebiert Gaia die Giganten aus Ärger über die Titanen, und die Vaterschaft des Uranos wird hier lediglich erwähnt. Apollodor 1, 34 beschreibt sie als unübertroffen in ihrer Größe und Kraft, von furchterregender Erscheinung und mit Schlangenschuppen an den Unterschenkeln.

Poseidon kämpft mit dem Ggiganten Polybotes

Homer beschreibt in der Odyssee den Gigantenkönig Eurymedon als großherzig (μεγαλήτορος) und sein Volk als frech (ὑπερθύμοισι) und unverschämt (ἀτάσθαλος).

Nach Apollonios von Rhodos (Argonautika 1,936–1010) zog ein Teil der Argonauten die Argo vom ersten Landeplatz in den Hafen von Kyzikos. Dort angekommen, wurden sie von den Erdgeborenen angegriffen, die gewaltige Felsmassen schleuderten und so die Ausfahrt des Hafens blockierten. Daraufhin griffen die Argonauten die Ungeheuer an und streckten einige nieder. Die Gegeneis antworteten und warfen, angestachelt durch Hera, mit Felsen auf die Gefolgsleute Iasons. Dieser kehrte mit dem Rest seiner Männer von der Erkundungstour zurück und begab sich ebenfalls in die Schlacht. Trotz unablässiger Gegenangriffe konnten die Riesen besiegt werden und die Argonauten die weiterreisen.

Nach Tzetzes Version der Theogonie gab es etwa 100 Giganten, von denen Tzetzes 34 namentlich erwähnt. Namentlich bekannt sind u.a. Agasthenes, Agrios, Alpus, Alkyoneus, Astraios, Chthonios, Damasen, Emphytos, Enkelados, Ephialtes, Euboios, Euphorbos, Euryalos, Eurymedon, Eurytos, Gration, Hippolytos, Hopladamus, Hyperbios, Klytios, Mimas, Oranion, Oranion, Otos, Pankrates, Peloros, Polybotes, Porphyrion, Rhoikos, Theodamas, Theomises, Thoon, Thurius und Typhon.

Literatur

Dionysos kämpft mit dem Giganten Eurytos
  • Johannes Ilberg, Ernst Kuhnert: Giganten. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 1639–1673.
  • Otto Waser: Giganten. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Supplementband III, Stuttgart 1918, Sp. 655–759 (Nachträge und Berichtigungen: ebenda 1305f.).
  • Wilhelm Drexler: Gegeneis - In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 1606–1608 (Digitalisat).

Weblinks