Pandora
Das Wort Pandora tritt in mehreren Zusammenhängen auf :

- Pandora, die edelste Gab Gottes ist ein 1582 von Hieronymus Reusner herausgegebenes alchemistisches Werk.
Das Buch behandelt die Philosophie und Praxis der Alchemie, insbesondere die Umwandlung unvollkommener Metalle in vollkommene Metalle durch die Anwendung des "Steins der Weisen". Reusner bezieht sich auf die Lehren von Theophrastus Paracelsus und anderer antiker Philosophen.
Das Werk enthält neben esoterischen Erläuterungen zur alchemistischen Transformation einen Reihe von erläuternden Bildern. Diese sind in bekannter alchemistischer Symbolik gehalten.
- In der frühesten Erzählung des Pandora-Mythos des Dichters Hesiod in Werke und Tage(81f) wird Pandora auf Geheiß des Zeus von Hephaistos aus Lehm geschaffen, um Rache für den Diebstahl des Feuers durch Prometheus zu nehmen.
Pandora wird mit einer Büchse in Verbindung gebracht. Bei Hesiod ist es aber ein píthos (griechisch für ‚großer, irdener Vorratskrug‘). Um sie verführerisch zu gestalten, wird Pandora von den Göttern mit vielen Gaben wie Schönheit, musikalischem Talent, Geschicklichkeit, Neugier und Übermut ausgestattet. Aphrodite schenkt ihr einen holdseligen Liebreiz, Athene schmückt sie mit Blumen, Hermes verleiht ihr eine bezaubernde Sprache und gibt ihr schließlich den Namen Pandora, den Hesiod als die „Allbeschenkte“ erklärt.
Hermes bringt Pandora zu Epimetheus, dem Bruder des Prometheus. Prometheus, als der vorher Bedenkende, warnt Epimetheus, Geschenke des Zeus anzunehmen. Doch Epimetheus(als der nachher Bedenkende) ignoriert die Warnung und heiratet Pandora. Sie öffnet den Vorratskrug, den Zeus ihr gab. Daraufhin entweichen aus diesem alle Laster und Untugenden. Zuvor kannte die Menschheit keine Übel, Mühen oder Krankheiten und auch nicht den Tod. Bevor auch die Hoffnung (ἐλπίς elpís) aus dem Gefäß entweichen kann, wird es wieder geschlossen. So wird die Welt ein trostloser Ort und Hesiod schließt damit, dass man dem Willen des Zeus nicht entgehen könne.
Auf einer weißgrundierten Kylix (ca. 460 v. Chr.)[1] sieht man Athene und Hephaistos, wie sie ihre Schöpfung der ersten Frau vollenden – betitelt ist die Darstellung jedoch mit dem Namen Anesidora („die Gaben sendende“).
Literatur
- Pandora, das ist die edelste Gab Gottes , Hieronymus Reusner, Apiarius, 1582 - 307 Seiten
- Paul Weizsäcker: Pandora 2 - In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, S. 1521–1529
- Ernst Beutler: John Flaxman’s Zeichnungen zu Sagen des klassischen Altertums. Leipzig: Insel-Verlag 1910, Abb. II. Brigham Young University,