Vajrayana-Techniken
Die Praktiken des tibetischen Tantra wurden aus Kashmir (Guruyoga) und Indien und aus dem Mahayana übernommen, und das Vajrayana formulierte eigene Sadhanas und Rituale, auch im Rahmen des Anuttarayoga-Tantra und des Atiyoga. Die Übernahme von Techniken fand allerdings auch im Theravada wie bei den Jhana - Meditationen statt.
Weitere Beispiele sind das Mahamudra und der Tara - Kult, aber auch Gottheiten wie Hayagriva und Kurukulla.
Im Vajrayana wird allgemein zuerst gewöhnliches Mahayana praktiziert, d.h. die sechs Vollkommenheiten des Bodhisattva, bevor man Tantra praktiziert.
Die Prajñapāramitā - Sūtras und eine große Anzahl anderer Mahāyāna-Texte zählen diese sechs Vollkommenheiten auf:
- Dāna pāramitā : Großzügigkeit, Selbsthingabe
- Śīla pāramitā : Tugend, Moral, Disziplin, Eigenständigkeit
- Kṣānti pāramitā : Geduld, Toleranz, Nachsicht, Akzeptanz, Ausdauer
- Vīrya pāramitā : Energie, Fleiß, Kraft, Anstrengung
- Dhyāna pāramitā : einseitige Konzentration, Kontemplation
- Prajñā pāramitā : Weisheit, Einsicht
Um tantrisches Yoga zu praktizieren, wird es zudem als notwendig angesehen, eine tantrische Initiation oder Ermächtigung (Skt. Abhiṣeka; Tib. Wang) von einem qualifizierten tantrischen Meister (Vajracarya, "Vajra-Meister") zu erhalten. Nach der Einweihung in eine tantrische Praxis erhält man bestimmte tantrische Zusagen oder Gelübde, die Samaya genannt werden. Diese müssen aufbewahrt werden, damit die Praxis effektiv ist. Hier werden 4 Einweihungsstufen unterschieden.
Nach Jamgön Kongtrül hat das Tantra Zugang zu einer Fülle von "geschickten Methoden in den drei Trainings und allen Erfahrungsbereichen".
Literatur
- Techniques in Vajrayāna Buddhism - Proceedings of the Third Vajrayāna Conference 2019
Weblinks
- en Wiki : Tantra-Techniken im Vajrayana
- Encyclopediaofbuddhism : Buddhist_practices