Loki
Loki ist in der nordischen Mythologie der Sohn des Jötunn Fárbauti ('Gefährlicher Schläger') und der Göttin Laufey(evtl. 'Laubinsel' -oder auch Nál : Nadel). Er ist der Bruder von Helblindi und Býleistr (Gylfaginning, 27–34; Skáldskaparmál, 8–16) . Loki wird als Luftgott angesehen aber auch mit dem Feuer in Verbindung gebraucht. Er hat gewisse Charakterzüge des ägytischen Seth.

Loki ist mit Sigyn ('Siegesbringerin' : Völuspá 38, Gylfaginning 31; nach Skáldskaparmál 1 eine Asin) verheiratet, von der er die zwei Söhne Narfi (Nari) und Váli hat.
Mit der Jötunn Angrboða ('Angst – Vorahnung') ist Loki der Vater von Hel, des Wolfes Fenrir und der Weltenschlange Jörmungandr. Als er die Gestalt einer Stute angenommen hatte, wurde Loki vom Hengst Svaðilfari geschwängert und brachte das achtbeinige Pferd Sleipnir zur Welt.
Im Lied von Hyndla 42/3 werden die Unholde genannt, die von Loki abstammen : Den Wolf zeugte Loki mit der wilden Angrboda Und den Sleipnir gebar er dem Swadilfari; Ein Scheusal schien das schlimmste von allen, das von Byleipts Bruder stammte. Es frass Loki ein Frauenherz; Er fands halbverkohlt in der heissen Asche; Durch das leidige Weib ward Loptr schwanger : Dort stammen alle die Unholde her[1].
Lokis hilft den Göttern und manchmal verhält er sich ihnen gegenüber bösartig. Er ist ein Gestaltwandler und erscheint in Gestalt eines Lachses, einer Stute, einer Fliege und möglicherweise einer älteren Frau namens Þökk (altnordisch „Danke“).
Lokis positive Beziehung zu den Göttern endet mit seiner Rolle bei der Inszenierung des Todes des Gottes Baldr. Schließlich fesselt Odins speziell gezeugter Sohn Váli Loki mit den Eingeweiden eines seiner Söhne. In der Prosa-Edda wird dieser Sohn, Nari oder Narfi, von einem anderen Sohn Lokis getötet, der ebenfalls Váli heißt.

Sowohl in der Prosa-Edda als auch in der Lieder-Edda ist die Göttin Skaði, eine Tochter des Riesen Thiazi, dafür verantwortlich, eine Schlange über ihn zu legen, während er gefesselt ist.
Im Gylfaginning 50 wird geschildert, wie Loki durch den Tod Balders die übrigen Asen gegen sich aufbringt. Nach versuchter Flucht nehmen die Asen Loki und danach seine Söhne gefangen. Sie verwandeln Ali in einen Wolf, der seinen Bruder Narfi zerreißt. Loki wird mit den Gedärmen, die sich in verzauberte Fesseln verwandeln, an drei spitze Felsblöcke gefesselt, und Skadi bringt eine Schlange über seinem Kopf an, deren Gift ihm ins Gesicht tropft. Sigyn sammelt das Gift in einer Schüssel . Sie muss die Schüssel jedoch leeren, wenn sie voll ist, und das Gift, das in der Zwischenzeit tropft, lässt Loki vor Schmerzen winden und verursacht dadurch Erdbeben.
Loki wird vorhergesagt, mit dem Beginn des Ragnarök werde er sich aus seinen Fesseln befreien und unter den Streitkräften der Jötnar (und der Toten aus Hel) gegen die Asen kämpfen. Dabei werde er dem Asen Heimdallr, dem Hüter der Regenbogen-Brücke, begegnen, und beide werden sich gegenseitig töten.
Loki wird in der Lieder-Edda erwähnt, die im 13. Jahrhundert aus früheren traditionellen Quellen zusammengestellt wurde; in der Prosa-Edda und der Heimskringla, die im 13. Jahrhundert von Snorri Sturluson geschrieben wurden; in den norwegischen Runengedichten, in der Poesie der Skalden und in der skandinavischen Folklore. Loki ist möglicherweise auf dem Snaptun-Stein, dem Kirkby-Stephen-Stein und dem Gosforth-Kreuz abgebildet. Gelehrte haben Lokis Ursprünge und Rolle in der nordischen Mythologie diskutiert, die einige als die eines Trickster-Gottes beschrieben haben.

Referenzen
- ↑ Handbuch der germanischen Mythologie, Golther S. 427
Literatur
- Jan de Fries : The problem of Loki, 1933
- Wolters : Handbuch der germanischen Mythologie, 1895 , S. 407 : Lokis Wesen und Namen
- Hermann Lüning: Die Edda: Eine Sammlung altnordischer Götter- und Heldenlieder, Urschrift mit erklärenden Anmerkungen, Glossar und Einleitung, altnordischer Mythologie und Grammatik. Meyer & Zeller, 1859. S. 80
- Jacob Grimm : Teutonic mythology, 1883