Fasten

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Das Fasten wird auch heutzutage noch aus den verschiedensten Gründen praktiziert. Es diente in der Naturheilkunde Heilzwecken oder auch der Erhöhung der Lebenserwartung und einer Verzögerung des Alterungsprozesses.

Methoden

  • Das Vollfasten dient der Entschlackung des Körpers und wir noch heute in Russland als zweiwöchiges Wasserfasten klinisch bei ungeklärten Erkrankungen praktiziert. Da der Körper Eiweisse benötigt und essenzielle Aminosäuren und Salze fehlen, erzeugt ein solches Fasten nach ein paar Tagen auch Schäden.
  • Das einwöchige Buchinger-Diät-Fasten wird mit Gemüsebrühen, Tees, Wasser und verdünnten Säften durchgeführt. Es aktiviert den Autophagie-Prozess, der alte und beschädigte Zellen abbaut.

Dieses Fasten wurde ursprünglich mit einer Einnahme von Glaubersalz zur Darmentleerung eingeleitet, und die Darmflora wurde vorsichtig mit Äpfeln neu aufgebaut, was allerdings medizinisch problematisch ist, da ein Apfel zwar Millionen von Bakterien enthält aber keine Darmflora. Daher wird heute eher mit probiotischen Darmbakterien aufgebaut.

Hinduismus

Das Fasten spielt im Hinduismus eine fundamentale Rolle, wobei alle Abstufungen von strengem Nahrungsverzicht bis zu leichten Einschränkungen bei der Ernährung zu finden sind. Es wird hier zur Läuterung von körperlichen Begierden und zur Erhöhung der Willenskraft eingesetzt. Insgesamt raten die Yogaschriften eher zu einer Diät.

Shiva's Asketismus ist ein großes Vorbild. Seine Verehrer fasten zum Beispiel an seinem Ehrentag Shivaratri am 13. oder 14. Tag nach Vollmond im Monat Phalgun (Februar/März), während Krishnas Anhänger zu dessen Geburtstag Janmasthami fasten.

Die am meisten befolgte Fastenzeit ist Ekadashi, d.h. zweimal im Monat am elften Tag jedes aufsteigenden und absteigenden Mondes.

Buddhismus

Im Buddhismus gibt es ausser dem Nyungne-Fasten-Ritual[1] des Vajrayana keine offiziellen Fastenzeiten.
Manche Buddhisten schwören vor einer Meditationszeit auf ein Fasten und essen sie nichts und trinken viel. Diese Kur soll den Körper von innen reinigen und den Geist von unnötigen Gedanken befreien.
Manche buddhistischen Nonnen und Mönche essen nur bis zum Mittag oder bis 16 Uhr etwas.

Christen

Die christliche Fastenperiode (gotisch: fastan, (fest)halten, beobachten, bewachen) vor Ostern forderte ehemals sexuelle Enthaltsamkeit, Verzicht auf Fleisch und manchmal auch auf Eier und Milchprodukte. Sie wird als Zeit des Gebets und der Busse betrachtet. Die christlichen Fastenregeln gelten heute als Folge der Säkularisation nicht mehr so streng wie früher.

Islam

Im Islam ist das Fasten(Arab. saum) eine der 5 Säulen. Jeder Muslim sollte es einmal im Jahr nach ganz bestimmten Regeln tun. Der Fastenmonat der Musliminnen und Muslime heißt Ramadan.
Das Frühstück steht dann schon vor Beginn der Morgendämmerung auf dem Tisch. Man ist eine Scheibe Brot mehr als sonst und trinkt viel, denn tagsüber gibt es nichts zu essen und zu trinken.

Judentum

Im Judentum gibt es mehrere Fastenzeiten, wobei nicht länger als 25 Stunden komplett auf Essen und Trinken verzichtet wird.

  • Das Esther-Fasten am Tag vor Purim ist zum Gedenken, dass Esther in der persischen Hauptstadt Susa mit ihrem Hofstaat für die Jüdinnen und Juden fastete. Sie wollte den König so bitten, die Jüdinnen und Juden vor der Ermordung durch den Minister Haman zu retten.
  • Das Tischa beAw ist zur Erinnerung an die Zerstörung der beiden Tempel in Jerusalem. An diesem Tag verzichten viele Gläubige 24 Stunden lang auf Essen und Trinken.
  • Vor dem 9. AW verzichten viele Jüdinnen und Juden drei Wochen lang auf Fleisch, Fisch und Früchte. Am 9. AW selbst wird 24 Stunden auf Essen und Trinken verzichtet in Erinnerung an die Zerstörung der beiden heiligen Tempel in Jerusalem.
  • Das Gedalja-Fasten ist ein Bußtag und erinnert an den Statthalter Gedalia ben Achikam im Königtum Juda.
  • Das Jom Kippur ist der strengste Fastentag im Judentum.

Daneben wird das Fasten auch in einigen kabbalistischen Schriften erwähnt.

Taoismus

Bigu oder Breatharianismus ist eine traditionelle daoistische Fastentechnik, bei der die Fastenden über Tage oder Wochen hinweg wenig Nahrung zu sich nehmen und auf Getreide verzichten.

Referenzen

Literatur

Weblinks