Samantabhadra

Samantabhadra (tib. kun tu bzang po : Alles was gut ist; chin. P'uhsien; jap. Fugen Enmei Bosatsu), auch Samantabhadra Bobhisattvu Sarvadharmasamatapratishthita und Vishvabhadra, gilt im Mahayana - Buddhismus als einer der acht großen Bodhisattvas.
Samantabhadra verkörpert die 'Weisheit der Wesensgleichheit' und die Güte und wird im Lotus Sutra und im Avatamsaka Sutra bzw. im Gandavyuha-Sutra, wo er an höchster Stelle steht, auch als Bodhisattva der universellen Tugend und des Universellen Guten bezeichnet. Im Bardo ist er hingegen lediglich Begleiter von Ratnasambhava.
Das Kapitel 28 des Lotus Sutra beschreibt Samantabhadra als vollkommenes Beispiel für eine Anhängerschaft der vier Praktiken:
- Er praktiziert die Lehren des Lotus-Sutra.
- Er schützt die Dharma-Lehren vor jeder Verfolgung.
- Er bezeugt die Verdienste derer, welche die Lehren üben und die Strafen derer, die den Dharma verleumden oder die Praktizierenden verfolgen.
- Er beweist, daß diejenigen, die den Dharma schädigen, von ihren Übertretungen befreit werden können, wenn sie aufrichtig reuig sind.
Samantabhadra unterliegt nicht den Begrenzungen von Zeit, Ort oder physikalischen Bedingungen. Er ist seit den Anfängen die Einheit von Bewusstheit und Leere, die Einheit von Erscheinungen und Leere, die Natur des Geistes, natürliche höchste Klarheit mit unablässigem Mitgefühl. Er wird schmucklos und ohne Attribute (vergleichbar mit dem indischen Nirguna-Brahman eines Ishvara) dargestellt. Die dunkelblaue Farbe seines Körpers symbolisiert den grenzenlosen Raum der Geistesnatur. Damit entspräche er dem hinduistischen Ishvara.
Vajrayana

Im Kulayaraja Tantra präsentiert Samantabhadra sich als allerschaffender König und Essenz(gnas chen) aller Dinge, Wesen und Buddhas.
Die Tantras 6 und 14 der Siebzehn Tantras des Nyingma Gyubum beschreiben Samantabhadra ebenfalls.
Im Nyingma ist Samantabhadra auch der Name des Adi-Buddha, der oft in yab-yum mit Samantabhadrī dargestellt wird. In zornvoller Gestalt ist er als Vajramrtra einer der acht Herukas des Nyingma - Mahayoga. Das Yab-Yum mit Samantabhadrai wird allerdings nicht als Mitleid-Weisheit sondern auch als Einheit von Leerheit und Raum betrachtet.
Im Nyingma- und in der Kagyü-Schule gilt Samantabhadra zusätzlich auch als Adibuddha ähnlich wie Vairocana und Vajradhara.
Manchmal bildet er zusammen mit Manjushri zu den Seiten des Buddha Shakyamuni die sogenannte Shakyamuni-Dreiheit wie im Anuyoga.
Samantabhadras Vahana ist ein einköpfiger oder dreiköpfiger weisser Elefant.
Seine Sambhogakaya - Form ist Vajradhara (tib.: rdo rje 'chang (Dorje Chang); Diamanthalter). Dessen dunkelblaue Konsortin ist Vajradhatu-Ishvari. Samantabhadras Dharmakaya- Gefährtin ist allerdings Samantabadhri.
Sadhana

Samantabhadra-Mantras sind 'Om samaya stvam' und Om sammaya sat tvam. Om sammayas tvam.[1][2]
Die Sechsfache Ausdehnung Samantabhadras (Skt: samantabhadra-āvarta-ṣaṣṭa; tib.: ཀུན་ཏུ་བཟང་པོ་ཀློང་དྲུག, Wylie: kun tu bzang po klong drug) ist eines der Siebzehn Tantras des Dzogchen Upadesha. Das dreifache Lotus Sutra enthält das Samantabhadra - Meditations - Sutra.
Samantabhadri
Samantabadhri[3](Tib. ཀུན་ཏུ་བཟང་མོ་, kun tu bzang mo ; Kuntu Zangmo, Kuntuzangpo) ist vor allem im Nyingma Samantabhadras Dharmakaya - Yab-Yum - Gefährtin. Sie symbolisiert die höchste Leere des Geistes im Sinne der Prajñāpāramitā. Sie wird zwar auch als Dharmakaya - Dakini - Aspekt der Trikaya angesehen, ist aber eigentlich höher mit dem Anuttara-samyak-sambodhi (Pali) des Parinirvana wie im Gandavyuha-Sutra.

Ein ihr gewidmetes Tantra ist das Longsel Barwey - Tantra('Samantabhadri's Tantra der prallen Sonne der glänzenden Weite' ; Wylie: kun tu bzang mo klong gsal 'bar ma nyi ma'i rgyud) aus den Siebzehn Tantras des Dzogchen Upadeshavarga.
Samantabhadri wird immer nackt dargestellt (wie ihr Gemahl), um die schmucklose Natur der Absoluten Wahrheit und die der Leerheit aller Phänomene zu demonstrieren.
Sie wird als "Urmutter Buddha" angesehen und als der Dharmakaya - Dakini - Aspekt der drei Körper eines Buddha. Als solche stellt Samantabhadri stellt den Aspekt der Buddhaschaft dar, in dem Wahn(Verblendung) und begriffliches Denken nie entstanden. Damit ähnelt sie entfernt der hinduistischen Maheshvari, die dort allerdings über den Trimurti angesiedelt wird.
- In den Sarma-Schulen ist Vajradhara's Gefährtin Vajradhatu-ishvari nahezu gleichwertig. Sie wird dunkelblau dargestellt.
Literatur
- Das Samantabadhra-Sutra als PDF
- The Samantabhadra Sutra
- The Vows of Bodhisattva Samantabhadra Sutra — Tr. by Upasika Chihmann PDF
- Ārya-samantabhadra-caryā-praṇidhāna-rāja - 10 vows of Samantabhadra
- Penetrating Wisdom: The Aspiration of Samantabhadra, The Dzogchen Ponlop Rinpoche
- Simmer-Brown, Judith , Dakini's Warm Breath:The Feminine Principle in Tibetan Buddhism. Boston and London: Shambhala Publications Inc., S. 68. , 2002, ISBN 1-57062-920-X.
Referenzen
- ↑ http://www.davidmoreton.com/echoes/shingon4.html
- ↑ Avatamsaka Sutra : Gelübde der Samantabhadra Bodhisattva Praxis
- ↑ http://en.wikipedia.org/wiki/Samantabhadr%C4%AB_%28tutelary%29
Weblinks
- Wiki über Samantabhadra
- en Wiki über Samantabhadri
- Rigpawiki : Samantabhadra's Aspiration to Good Actions