Bodhi

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Bodhi (Pali) bedeutet wörtlich Erwachen und wird auch mit Erleuchtung übersetzt. Das Wort ähnelt dem hinduistischen Buddhi.

Das Nirvana(Pali Nibbana) wird im Buddhismus auch mit dem Samyaksambodhi (Sanskrit: samyaksambodhi; Pali: sammāsambodhi : vollkommene Erleuchtung) verbunden.

  • Der Anuttara-samyak-sambodhi(jap. anokutara-sammyaku-sambodai oder mujo-shoto-shogaku ), die 'unübertroffene vollständige Erleuchtung', ist ein Attribut jedes Buddha, das Sudhana im Gandavyuha-Sutra erlangt, und das dem Parinirvana entspricht - und damit dem Nirguna-Brahman.
  • Der vollen Erleuchtung des Nirvana entspricht der Nirbikalpa-Samadhi des Yoga(Vollständige dauerhafte Einheit mit dem Brahman).

Theravada

Vajrashila in Bodh Gaya wo Buddha unter dem Bodhi Baum saß

Im Theravada wird Bodhi als ein plötzlicher Durchbruch des Erfassens der wahren Natur der Dinge aufgefasst, evtl. auch erst nach einem langen Übungsweg.
Mit Bodhipakkhiyadhamma[1] werden hier die 37 angeblich notwendigen Dinge zur Erleuchtung bezeichnet, wie sie in der Längeren Lehrrede an Sakuludāyin (Mahāsakuludāyi Sutta) der Mittleren Sammlung (Majjhima Nikāya, Sutta 77) erwähnt werden.

Das Theravada unterscheidet drei Arten von Bodhi

  1. Savaka-Bodhi (Arahat, Arhat) als Schüler eines spirituellen Lehrers
  2. Pacceka-Bodhi (Pratyeka-Buddha - Einzelerwachter) - ohne Unterweisung durch einen Lehrer.
  3. Samma-Sambodhi (Samma-Sambuddha - Vollkommen Erwachter) ist die höchste Form des Bodhi durch eigene Kraft

Mahayana

Im Mahayana entspricht Bodhi dem Prajna. Im Jnanalokalamkara Sutra heisst es

  • 2.4.5. Bodhi ist frei von satkāya und abhūtaparikalpa § 19 (54.1-8)

Auf Mañjuśrīs Frage, wie das vollkommene Erwachen des Tathāgatas beschaffen sei, antwortet der Tathāgata: Die seienden Individuen(satkāya):
218 satkāya ist die Wurzel, falsches Vorstellen (abhūtaparikalpa) ist die Stütze. Aus diesem Grund wird durch den Tathāgata aufgrund der Gleichheit im vollkommenen Erwachen die Gleichheit aller Phänomene erkannt. Daher wird gesagt, dass der Tathāgata zum vollkommenen Erwachen, das ohne Wurzel ohne Stütze ist, erwacht ist.
219 Stützt sich der Geist auf eine einseitige Annahme, dann geht er in die Irre und kann nicht zu einer allumfassenden Kenntnis kommen. Dieser Geist wird hier ohne Stütze.

  • 2.4.6. Die sechzehn Beschaffenheiten von Bodhi §§ 20-35 (54.9-66.23)

220 Die Eigenschaften der bodhi, die als Ausdruck der Leerheit zu verstehen ist, sind folgende:

  1. beruhigt (śānta) und zur Ruhe gekommen (upaśānta)
  2. von Natur aus lichthaft (prakṛtiprabhāsvara)
  3. Nicht-Anstreben (anāyūha) und Nicht-Ablassen (aniryūha)
  4. ohne Erscheinungsbild (ānimitta), ohne Grundlage (anārambaṇa)
  5. gleich in den drei Zeiten (tryadhvasama)
  6. nicht-körperlich (aśarīra) und unverursacht (asaṃskṛta)
  7. ein Wort für die Nicht-Trennung (abhedapada)[2]

In Asaṅgas Kommentar zum Ratnagotravibhāga wird vor der Zitierung einer Textstelle aus dem Jñānālokālaṃkāra festgestellt, dass dieses Mahāyāna-Sūtra 16 Arten des Erwachens des Tathāgatas aufzählt.

Erleuchtungsglieder

Das Samyutta Nikaya beschreibt in 46. Bojjhanga-Samyutta die 7 ‘Erleuchtungsglieder'[3]

  1. Achtsamkeit (sati-sambojjhanga; siehe sati),
  2. Gesetzesergründung (dhammavicaya-sambojjhanga),
  3. Willenskraft (viriya-sambojjhanga; siehe padhāna),
  4. Verzückung (pīti-sambojjhanga; siehe pīti),
  5. Gestilltheit (passaddhi-sambojjhanga),
  6. Sammlung (samādhi-sambojjhanga; siehe samādhi),
  7. Gleichmut (siehe upekkhā-sambojjhanga).

Buddha - Varianten

Bezüglich des Verständnisses eines Pratyeka-Buddhas, eines Sravaka-Buddhas(Arhat), eines Samyak-Sambuddha, eines Bodhisattvas und eines vollkommen erwachten Buddhas geht im heutigen Buddhismus bezüglich des Nirvana einiges durcheinander : Ein Buddha hat Nirvana(Nibbana) verwirklicht. Dieses Nibbana ist neben dem Erfassen der letzten Wirklichkeit auch mit einem umfassenden im Theravada, wo Bodhi als ein blitzartiger Durchbruch zum Erfassen der Wahrheit/Wirklichkeit gesehen wird, oft wenig verstandenen Transformationsprozess verbunden. (s.a. Yuanjue jing : Sutra der vollkommenen Erleuchtung )

Zen

Innerhalb des Zen bestehen zwei unterschiedliche Auffassungen:

  1. Bodhi als spontan und plötzlich eintretendes Erlebnis (z. B. Hui Neng) oft erst nach sehr langer Vertiefung der Einsicht
  2. allmähliche meditative Selbstvollendung (z. B. Shenxiu)

Erleuchtung ohne Meditation

In Tibet besteht die Auffassung von "Fünf Methoden zur Erlangung von Erleuchtung ohne Meditation (Wyl. ma sgom sangs rgyas chos lnga):

  1. Befreiung durch Sehen (chakras) (Tib. tongdrol; Wyl. mthong grol) - durch Sehen eines großen Meisters oder eines heiligen Objekts (daher auch durch Lesen heiliger Bücher bzw. von Büchern der Meister)
  2. Befreiung durch Hören (Mantras und Dharanis) (Tib. tödrol, Wyl. thos grol) - durch Tragen speziell gesegneter Zeichnungen von Mandalas mit heiligen Mantras (Tib. takdrol)
  3. Befreiung durch Schmecken (Amrita) (Tib. nyongdrol, Wyl. myong grol) - durch Verkosten von heiligem Nektar, der von Meistern durch spezielle intensive Praxis geweiht wurde
  4. Befreiung durch Berührung (Mudra) (Tib. takdrol, Wyl. btags grol) - durch Hören bestimmter tiefgründiger Lehren wie die Große Befreiung bzw. durch Hören im Bardo.
  5. Befreiung durch Erinnerung oder Denken (einschließlich der Phowa - Praxis) (Tib. drendrol) - durch Erinnerung der Übertragung des Bewusstseins (phowa) im Augenblick des Todes
  6. Eine weitere Methode ist das NangJang[4] des Dudjom Lingpa aus dem Nyingma.

Die wahre vollständige Erleuchtung ist neben vielen anderen Dingen wie 'Moksha' mit einem kosmischen Bewußtsein verbunden.

Hinduismus

Im Jnana-Yoga steht der Begriff Jnana für höheres Wissen. Erleuchtung geschieht durch das Licht des Atman und durch das Chit bzw. später durch Samadhi. Volle Erleuchtung entsteht im Nirbikalpa-Samadhi (Einheit mit dem Brahman).

Literatur

Referenzen

Siehe auch

Weblinks